Überforderung - stressrobuste Denkalternative

Sabine Bachmayer

Stressempfindlicher Gedanke Nummer 4

Gedanken wegschieben

Es gibt Studien, die nachweisen, dass es einen "ironischen Fehler" gibt. Je stärker der Versuch Gedanken loszuwerden, desto stärker drängen sie sich in den Fokus und in die Aufmerksamkeit.

Dadurch denkt man letztendlich öfter an die Gedanken, die man eigentlich unterdrücken möchte.


stressrobuste Denkalternative:

Mitgefühl mit sich selbst

Mitgefühl ist ein schneller Weg zu resilientem Denken und meint dabei die Freundlichkeit zu sich selbst, das Wissen, dass man mit den Sorgen nicht alleine ist und die Fähigkeit sich unangenehmen Emotionen auszusetzen, ohne sich in ihnen zu verlieren. Dabei geht es auch darum allen Aspekten der Persönlichkeit mit Wohlwollen zu begegnen. Es gibt keinen Menschen auf diesem Planten, der nicht manchmal das Gefühl hat unzulänglich zu sein oder eine schwere Zeit durchmacht. Man ist das mit nicht alleine und auch nicht der/die Einzige. Für sich selbst da zu sein, auch in schlechteren Zeiten, steigert die Wahrscheinlichkeit massiv, sich von belastenden Erlebnissen sehr viel schneller zu erholen. Menschen, die ein starkes Selbstmitgefühl haben und von negativen Gedanken überflutet werden, kritisieren sich nicht dafür, dass sie Schwächen haben. Die negativen Gedanken werden beobachtet ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Das bedeutet nicht, dass die negativen Gefühle weggeschoben werden, sondern dass man sich ihnen aussetzt und dann verklingen lassen. Diese freundliche Einstellung sich selbst gegenüber hat einen nachweislich positiven Effekt auf die eigenen Gesundheit und führt zu einem niedrigeren Stresshormon-Spiegel und weniger Ängsten. Bei manchen Lesern mag sich der Gedanken aufdrängen, es sei besser selbstkritisch zu sein. Sicher ist es gut die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen und sich realistisch einschätzen zu können, aber das ist etwas anderes, als mit sich selbst ständig hart ins Gericht zu gehen.


Selbstmitgefühl hat noch einen zweiten wesentlichen Faktor - wenn wir uns selbst ermutigen können, sind wir unabhängiger von der ständigen Bekräftigung durch andere Menschen. Es ist riskant, das eigene Selbstwertgefühl von anderen abhängig zu machen. Sind wir auf Menschen angewiesen, die positive Meinungen von uns haben, agieren wir nicht mehr für uns selbst, sondern nur noch für diese Menschen. Selbstkritik ist dann die eigene angewandte Schutzstrategie, um zu vermeiden, dass diese Menschen uns ablehnen - und das ist nicht gesund.

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